Vereinschronik 1946-1955

Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges waren es die alten Mitglieder Oskar Braun, Paul Gessner, Alfred Knichelmann und Willi Lucht, die den Club wieder aufleben ließen. Am 16.03.1946 trafen sich in der Gastwirtschaft Eduard Bahlke 18 Schachbegeisterte und wählten eine neue Vorstandschaft, die sich nach den Richtlinien der amerikanischen Militärregierung zu konstituieren hatte. Das Vereinsvermögen hatte Richard Wilz über den Krieg hinwegretten können. Paul Gessner übernahm die Vereinsführung.

 

Bei einer Simultanveranstaltung spielte im Mai 1947 der russische Großmeister Selesniew in Kahl an 30 Brettern. Dabei glückte Willy Bahlke der bis dahin größte Erfolg seiner Schachlaufbahn. Von 2 verlorenen Partien hatte der russische GM eine an Willy Bahlke abgeben müssen.

 

Die Jahre 1949 bis 1954

Im März 1948 kam Eduard Bahlke als Spätheimkehrer aus britischer Gefangenschaft zurück. Er trat am 1.3.1948 dem Verein bei und leitete vorerst kommisarisch ab Juli 1949 die Vereinsbelange. Im März 1950 wurde Eduard Bahlke zum Vorsitzenden gewählt.

 

Im Jahre 1950 trat der Club dem unterfränkischen Schachverband bei und nahm an den Spielen der Unterliga Gruppe Spessart teil, wobei es zum ersten Mal gelang, Kahl mit 5:3 zu schlagen.

In der Zeit von 1951 bis 1953 nahm der SC wegen zu hoher Beiträge nicht an den Verbandsspielen teil. Alfred Knichelmann setzte sich während dieser 3 Jahre in Vereinsturnieren jeweils an die Spitze.

1954 beteiligte sich der Club wieder an den Verbandsspielen und erreichte den 2. Platz in der Unterliga Spessart, was zum Aufstieg in die Liga berechtigte.

Die Vereinsmeisterschaft erkämpfte sich Alfred Oberle, der bis zu seinem Weggang 1964 unser Spitzenspieler blieb. Neben den Verbandsspielen wurde noch ein lebhafter Privatspielbetrieb mit hessischen Schachclubs gepflegt, u.a. das Vierer-Mannschaftsblitzturnier in Großauheim.

Anlässlich des 25jährigen Vereinsjubiläums des SK Mainaschaff stellten wir beim Vergleichskampf Stadt/Land Aschaffenburg 5 Spieler ab. 

Beim Simultanspiel an 57 Brettern des deutschen Großmeisters Wolfgang Unzicker beteiligten wir uns mit 5 Spielern.

 

25-jähriges Jubiläum 1955

Das Jubiläumsjahr 1955 kann als Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte angesehen werden:

Erstmalig nahmen wir mit zwei Mannschaften an den Verbandsspielen teil. Die erste Acht spielte eine führende Rolle in der Liga, die zweite Mannschaft in der Unterliga.

Mittelpunkt des 25jährigen Jubiläums war ein Schachvergleichskampf zwischen einer aus den Vereinen Aschaffenburg, Mainaschaff, Mömbris, Großostheim, Miltenberg, Kahl, Hofstetten und Großwelzheim gebildeten Spessart-Auswahl und der aus den Vereinen Hanau, Langenselbold, Dörnigheim, Seligenstadt, Großauheim, Hainstadt, Großkrotzenburg und Kleinauheim bestehenden Vertretung von Osthessen an 31 Brettern, das die Spessartauswahl klar mit 20:11 Punkten für sich entscheiden konnte.

 

Den Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten bildete ein vereinsoffenes Blitzturnier mit 25 Teilnehmern, das der unterfränkische Meister Rolf Schlag (Mainaschaff) vor Herbert Stickler (Kahl) ohne Punktverlust gewann.

 

Ebenso fand ein Festabend im Saalbau Bahlke statt. Neben den üblichen Festreden (Vors. Eduard Bahlke, Vors. Ufr Schachverband Alfred Diel, 1. Bürgermeister Albert Wütscher) und Ehrungen boten die Sopranistin Frau Wessel und der Tenor Roland Kunz, vom Hessischen Rundfunk und Fernsehen bekannt, mit ihren Arien und Duetten einen einmaligen künstlerischen Höhepunkt.

Zur Gestaltung des Programmes und zum Gelingen des Abends trugen der Musikverein, der Volks-Chor, die Turnierinnen des TV Großwelzheim und eine Tanzgruppe des TV Dettingen bei. Nicht zu vergessen sei der feierliche Gottesdienst mit Festpredigt von Herrn Pfarrer Ruf.